Kunstvolle Ergänzung

Das Nikolaus-von-Weis-Gymnasium in der pfälzischen Domstadt Speyer wurde Mitte des 20. Jahrhunderts gegründet, damals noch als private Aufbauschule für Mädchen unter dem Namen „Nikolaus-von-Weis-Schule“. In den folgenden Jahren und Jahrzehnten stiegen die Schülerzahlen stetig, auch Jungen wurden seit den 1980er-Jahren zugelassen. So wurden im Jahr 1972 neben dem bestehenden Schulgebäude aus dem Ende der 1950er-Jahre neue Fach- und Schulräume geschaffen, in der für die damalige Zeit typischen, gestalterisch eher pragmatischen Stahlbeton-Bauweise, mit Flachdach, drei Stockwerke hoch und mit großzügiger Verglasung zur Süd-Ost-Seite hin. Das Treppenhaus haben die Planer*innen von damals quer zum Riegel hinter dem Gebäude angeordnet. Den nördlichen Abschluss im Ensemble bildete seitdem ein zweistöckiger Anbau, in dem bisher die Hausmeisterwohnung untergebracht war.

Mehr Raum für Schüler und Lehrer

Im Jahr 2013 hat die Schule ihr 60-jähriges Jubiläum gefeiert, 2016 wurde sie als Europaschule des Landes Rheinland-Pfalz anerkannt, außerdem sollten die Anforderungen an ein dreizügiges Gymnasium erfüllt werden. So war es also notwendig geworden, den Gebäudekomplex um weitere Klassenräume zu erweitern. Beauftragt mit dem Umbau wurde der Architekt Christried Rudolph aus dem rund 40 Kilometer entfernten Bad Dürkheim. Seine Aufgabe konzentrierte sich zunächst vor allem auf das Hausmeisterhaus, dessen Erdgeschoss in diesem Zuge für den Schüleraufenthalt ausgebaut wurde. Da das Obergeschoss nur eine Raumhöhe von 2,50 m aufwies, was sich für die Nutzung als Klassenräume nicht eignete, wurde es abgetragen. An gleicher Stelle wurden anschließend zwei Geschosse hinzugefügt, in denen sich künftig insgesamt vier neue Klassenräume und zwei kleine Materialräume befinden.

Natürliche Fassade mit Akzenten

Die Aufstockung ist – vor allem aus statischen Gründen – in Brettsperrholzbauweise errichtet, mit Wärmedämmung und hinterlüfteter Fassade. Die äußere Fassadenschicht bilden Rockpanel NATURAL Platten, die auf einer Holzlattenrost-Unterkonstruktion unsichtbar, also verdeckt befestigt sind. Die Besonderheit dabei: Rockpanel NATURAL wird in einer recht hellen, natürlichen Farbe geliefert, durch den Einfluss der Witterung aber verändern die Platten ihren Farbton. So wird die frisch gelbgrüne Farbe mit der Zeit zu einem Fassadenmaterial mit einer samtigen, leicht funkelnden, braunroten Oberfläche. Nach rund sechs Wochen haben die Platten dann ihre endgültige Farbe erreicht. Einen ähnlichen Effekt kennt man etwa von Holz, dessen Optik sich mit der Zeit und durch den Einfluss der Witterung ebenfalls verändert. Ergänzt werden die NATURAL Platten beim Nikolaus-von-Weis-Gymnasium durch farbliche Akzente aus Rockpanel Colours mit grüner Beschichtung (Special RAL 110 70 50), als Kontrast zur natürlichen Farbe von Rockpanel NATURAL. So sind mit diesen grünen Akzenten die Fensterlaibungen versehen bzw. sichtbar verschraubt, wodurch die Fassadenöffnungen hervorgehoben werden und die gesamte Aufstockung eine gestalterische Dynamik erhält. Dem folgt auch das orthogonale Fugenbild, das sich an der Position und Größe der Fenster orientiert.

Gebäudehohes Wandbild

Eine gewisse Bausumme eines Bauprojekt muss in Deutschland üblicherweise für Kunst am Bau verwendet werden. Christfried Rudolph wird diesem Anspruch bei der Gestaltung des alten Treppenhauses gerecht. Dessen Betonfassade musste ebenfalls saniert und mit Wärmedämmung versehen werden. Dies nahm der Architekt zum Anlass, die im Ensemble prominent platzierte und schmale, dafür hohe Fassade mit einem Motiv des Heiligen Dominikus zu versehen, der Namenspate der Bauherrenschaft, der St. Dominikus Schulen GmbH. Zu sehen ist auf dem Wandbild ein Abbild des Heiligen Dominikus, ergänzt durch seine Wirkungsstätten und die dazugehörigen Jahreszahlen. Bei den Rockpanel COLOURS Platten wurde entsprechend dem künstlerischen Entwurf die grüne Oberfläche abgefräst, wodurch das natürliche Plattenmaterial zum Vorschein kommt, das dem von Rockpanel NATURAL gleicht. Nun mussten vor Ort die Platten nur noch nach Plan zum fassadenhohen Kunstwerk zusammengesetzt werden. Die Unterkonstruktion funktioniert wie bei der Aufstockung im Gebäudeteil daneben: hinterlüftet auf einer Aluminium-Unterkonstruktion. Besonderen Wert legte der Architekt hier auf die Farbe der Nieten, die in diesem Fall sogar in zwei Farben geliefert werden mussten, sodass sie zur grünen Oberfläche ebenso wie zur natürlichen Oberfläche passen.

Klarer Vorteil bei der Montage

Die Rockpanel NATURAL Platten sind aus dem bewährten Rockpanel Grundmaterial – dem gepressten, natürlichen Basalt – hergestellt und sind deshalb nachhaltig, robust wie Stein und beim Einbau einfach zu handhaben. Zwar verändert sich die Farbe in den ersten Wochen merklich, die Eigenschaften aber nicht: Die feuersicheren A2 Fassadenplatten erfüllen die europäischen Brandschutznormen mit Links, auch Wasser und damit Frost können den Platten nichts anhaben. So ausgestattet werden die Schüler und Lehrer des Nikolaus-von-Weis-Gymnasiums lange Freude an dem Umbau haben. Dessen ist sich auch der Architekt Christfried Rudolph sicher, der Rockpanel immer wieder gerne in seinen Projekten verwendet, da er die funktionalen Aspekte von Rockpanel schätzt: „Bei dem Material braucht man die Kanten nicht zu behandeln. Außerdem haben Monteure einen Vorteil, weil die Platten leicht sind. Rockpanel behält seine Optik, auch der Umgang mit dem Brandschutz ist einfacher.“ So ist ihm beim Nikolaus-von-Weis-Gymnasium in Speyer eine gute und vor allem dauerhaft haltbare Lösung der Bauaufgabe gelungen.